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Max Dingler (1883-1961)

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Max Dingler war zu Lebzeiten ein in Altbayern beliebter Dialektautor. Er stammte aus Landshut, wurde in Würzburg in Zoologie promoviert, war nach seiner Münchner Habilitation im gleichen Fach Professor in Gießen und kehrte im Dritten Reich als Direktor eines neugeschaffenen biologischen Museums nach München zurück. Sein mundartpoetisches Schaffen umfasst Bühnenstücke, Erzählungen und vor allem Gedichte. Die nach seinem Gedichtband Das bairisch Herz genannte langjährige Radiosendung des Bayerischen Rundfunks und die regelmäßige Präsenz seiner »Gesänge in der Mundart« darin verschafften ihm in der Nachkriegszeit größere Bekannt- und Beliebtheit. Danach wurde er vergessen. Über dreißig Jahre nach seinem Tod wurde das wahre Ausmaß seiner Bindung an den Nationalsozialismus aufgedeckt. Das holte ihn in die Erinnerung zurück, nun aber als jemanden, den man am besten gleich wieder vergisst. Die Literaturwissenschaft schlägt um solche Autoren gerne einen Bogen: zu zweitrangig, zu unersprießlich. Auch mit Dingler hat sie sich nie befasst. Es waren wissenschaftsgeschichtliche, nicht literaturhistorische Archivrecherchen, die seine NS-Verstrickung ans Licht brachten. Mangels Kenntnis gut verkapselt, liegen seine bayerischen Poesien seit Jahrzehnten in den Brachen der germanistischen Forschung (wohl kaum ein Manko mit gutem Grund - auch das Abjekte will erkannt sein). Diese Zeitkapsel einmal zu öffnen war Ziel des Büchleins.
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