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Mensch und Sprache
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Der Übergang von der «Kultur der Rede» zur «Schrift-Zivilisation» hat Folgen: Menschen sind nicht mehr Autoren, sondern Adressaten der Sprachen. Natur und Geschichte werden entzweit, geschichtlich erzeugte, in Schrift verfestigte Ideologien werden im Lernprozeß aufgenötigt. Das ontische Sein der Sprache, Urkunde unserer Insistenz, bleibt als maßgebender Grund in der von Platon begründeten philosophischen Schrifttradition unbeachtet. Alle bisherigen Versuche zur Aufklärung werden durch dieselben Sprachen behindert, die sie betreiben. Einzig Dichter leisten Widerstand. Sie hören auf den rhythmischen Klang, mit dem wir in der Mutterhöhle (Insistenz) zusammen aufwachsen. Jedes Wort ist ein Nachwort (W. v. Humboldt) der Sprache. Sie ist die Grundmelodie im Menschen, aus der alle Sprachen gebildet werden. Weil wir Sprache sind, verstehen Kinder und Liebende sich, ohne ein Wort sagen zu müssen. Das konkrete Verhältnis von Mensch und Sprache muß zur Sprache kommen.
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