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Mephisto - Eine Karriere
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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, 3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Deutsche Literatur), Veranstaltung: Faust-Dichtungen des 20. Jahrhunderts, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte von Mephisto ist die einer beispiellosen Karriere. Die Karriere eines der berühmtesten Romane der Nachkriegszeit, mit seiner bedeutungsschwangeren Aufladung eines deutschen Künstlerdiskurses durch eines der düstersten Kapitel der jüngsten Geschichte sowie deutlichen Bezügen zu realen Personen. Die Karriere des Protagonisten Hendrik Höfgen, der in der Rolle von Mephisto seinen endgültigen Durchbruch erzielt, damit aber auch ein für allemal selbst mit dem Teufel paktiert. Die Karriere eines gefeierten Films, durch den auch der Hauptdarsteller Klaus Maria Brandauer ironischerweise internationale Bekanntheit erlangte. Die Karriere von Gustaf Gründgens, die in ihrer Art in Deutschland gewiss einzigartig ist. Aber auch nicht zuletzt die Karriere von "Mephisto" selbst: dieses personifizierte Prinzip des Bösen, des Gegenspielers, aber auch des Verführers und Paktierers ist mindestens so alt wie die Menschheit.
Diese Untersuchung möchte sonach einerseits den charakteristischen Werdegang eines Künstlers beleuchten, der immensen Erfolg hat, doch dafür auch einen hohen Preis zahlt. Die Persönlichkeit, die Klaus Mann in seinem Roman Mephisto zeichnet, ist dabei zunächst ein Typus: des Opportunisten, des Erfolgsmenschen, des Karrieristen. Anhand dieser Typik soll ein Lebens- und Künstlerdiskurs im Verhältnis von Mitläufern, Mächtigen und Migranten während des Dritten Reiches und seiner Entstehungszeit aufgezeigt werden. In diesem Spannungsfeld kondensiert der Roman in literarischer Form die gesellschaftliche Verantwortung des Einzelnen, seine eingenommene bzw. aufgezwungene Stellung innerhalb einer bestimmten Machtkonstellation, sein Vermögen und seinen Willen, "die Dinge zum Guten zu wenden." Die Thematik des Paktes, also dem Aufbau und der Fruchtbarmachung blutbefleckter Beziehungen, die weit über der reinen Duldung des Machtapparates anzusiedeln ist und damit der - inneren wie äußeren - Emigration diametral entgegensteht, nimmt dabei einen zentralen Aspekt ein.
Andererseits geht dieser Themenkomplex weit über das literarische Spiel hinaus. Damit ist keineswegs ein platter Hinweis auf den Realitätsbezug, den (auto)biographischen oder gesellschaftlichen Einschlag usw. in der Literatur gemeint. Vielmehr erreicht das Verhältnis von Wirklichkeitsbrechung und Fiktionalität im und mit Mephisto eine einzigartige Qualität.
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