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Metapher und Embodied Cognition
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Es wird manchmal behauptet, dass viele Bereiche der Linguistik nur "von akademischem Interesse" sind - ein Euphemismus, der die Wissenschaft von der Sprache als ein Orchideenfach darstellt, dessen Beiträge zur Erforschung der Welt nur selten eine nennenswerte Auswirkung haben. Die Analyse eines scheinbar obskuren sprachlichen Phänomens hat jedoch etwas zu Tage gefördert, das diese fragwürdige Einschätzung zum wiederholten Male widerlegt: Die Metapher ist nicht nur eine Angelegenheit der sprachlichen Ästhetik, sie ist eine Grundeigenschaft des menschlichen Denkens. Systeme aus konzeptuellen Metaphern bilden das Wurzelwerk der Semantik, mit sprachübergreifenden Gemeinsamkeiten. Körperliche Erfahrungen, sensorisch wie motorisch, bilden ein reiches Substrat für metaphorische Übertragung vom Konkreten zum Abstrakten. Dieses sensomotorische Fundament ist eine notwendige Bedingung für sprachliche Bedeutung, konkret wie abstrakt. Sprache existiert nämlich nicht in einer körperlosen Dimension jenseits der Biologie, im Gegenteil, sie wird als zentraler Bestandteil der Kognition vollkommen von der körperlichen Beschaffenheit des Menschen determiniert. Diese Theorie der Embodied Cognition wirft einen radikal neuen Blick auf Körper und Geist und gelangt zu einem ganzheitlichen Verständnis, das sämtliche Belange des menschlichen Denkens revolutioniert.
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