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Mieczyslaw Weinberg

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David Fannings Buch ist die erste umfassende Monographie über Weinbergs Leben und Werk. Zusammengetragen aus dem Fundus des Familienarchivs sowie Nachlässen und Erinnerungen derer, die dem Komponisten nahe standen, erzählt er die Geschichte eines Mannes, der sein Leben trotz heftiger Widerstände ausschließlich der Musik widmete. Es entstand ein riesiges Lebenswerk, das sich, "auf der Suche nach Freiheit", an den Widrigkeiten der totalitären Systeme des 20. Jahrhunderts brach. Dieser lebenslange Konflikt zieht sich wie ein roter Faden durch die Biographie des neben Schostakowitsch und Prokofjew bedeutendsten sowjetischen Komponisten. Mieczyslaw Weinberg (1919-1996), Pole jüdischer Abstammung, entkam der Verfolgung durch die Nazis zweimal nur knapp: 1939 floh er aus seiner Heimatstadt Warschau nach Minsk und 1941 von dort nach Taschkent. 1943 ließ er sich in Moskau nieder, schon bald anerkannt als einer der herausragenden Komponisten des Landes. Seine Musik wurde unter anderem von Gilels, Oistrach, Kogan, Rostropowitsch und Kondrashin gespielt. Darüber hinaus verband ihn eine lebenslange Freundschaft mit Dimitri Schostakowitsch. Das Überleben des Naziterrors in der Sowjetunion erwies sich seit den späten 1940er Jahren nicht als die ersehnte Freiheit. Während der Anti-Formalismus-Kampagne wurde Weinberg "offiziell kritisiert", 1953 gar inhaftiert. Es wurde ihm "bourgeoiser Jüdischer Nationalismus" unterstellt. Erst nach dem Tode Stalins konnte seine Freilassung erwirkt werden und trotz schwerer gesundheitlicher Beeinträchtigungen entfaltete er eine bis in die 1990er Jahre anhaltende Phase fruchtbarer Produktivität. Allein nach Opus-Nummern entstanden mehr als 150 Werke, darunter die Oper Die Passagierin, die es als Meisterwerk der Musik des 20. Jahrhunderts zu entdecken gilt.
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