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Mimesis und musikalische Konstruktion
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Vorliegende Dissertation untersucht Mimesis in der Musik mit einem Akzent auf Referenz und unterschwelligen Motivationen beim Komponieren, Improvisieren und in der künstlerischen Identitätsfindung im Bereich zeitgenössischer Musik. Ausgangspunkt ist die Beobachtung der Entstehung des Symbolischen beim Kind auf der Basis seiner Sinnlichkeit. Die Erforschung der körperlichen Voraussetzungen und Implikationen der musikalischen Wahrnehmung und der Konstruktion von Musik durchzieht die gesamte Arbeit. Methodisch ist die Untersuchung interdisziplinär konzipiert. Es werden biologisch-evolutionäre, semiotische und psychosoziologische Ansätze mit musikalischen Analysen zusammengebracht.
Die mimetischen Vernetzungen werden allgemein unter drei Perspektiven erörtert - Evolution, Konstruktion und Identität, welche jeweils den drei Teilen der Arbeit entsprechen: Mimesis als Verwandtschaft, Verwandlung (I), Mimesis in der musikalischen Konstruktion (II), Mimesis und kulturelle bzw. künstlerische Identität (III). In Teil I ist der Ansatz evolutionär. Es werden mimetische Prozesse bezüglich ihrer Funktion für die Evolution der Lautkommunikation in der Tierwelt untersucht und in Analogie zu der Entstehung menschlicher Musik und Sprache betrachtet. In Teil II liegt der Fokus auf dem Kognitiven und dem Semiotischen mit Untersuchung der musikalischen Konstruktion bezüglich ihrer außermusikalischen Referenz (Körperlichkeit, Abbild der Wirklichkeit). Teil III thematisiert das ambivalente Verhältnis zwischen Mimesis und Identität. Einleitend wird die Entstehung von Bewusstsein zunächst evolutionär erörtert, psychologische und soziologische Aspekte von Identität bereiten die Diskussion von Mimesis bei der Entwicklung künstlerischer und kultureller Identität vor. Im Verlauf der Arbeit werden mimetische Prozesse in Werken von Frederic Rzewski (Teil I III), Kurt Schwitters, Wolfgang Müller (Teil I), Robert Schumann, Dieter Schnebel (Teil II, III), Nelson Cavaquinho, Chico Mello, Peter Ablinger (Teil II), Chris Newman und Coriún Aharonián (Teil III) musikanalytisch aufgespürt.
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