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Mittelalterliche Bücherverzeichnisse aus Kloster Lorsch
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Die im Jahr 764 gegründete Reichsabtei Lorsch zählt zu den wichtigsten monastischen Einrichtungen des Karolingerreiches. Bei ihrer Aufhebung durch Kurfürst Ottheinrich von der Pfalz (1556-1559) wurde auch die über 500 Bände umfassende Büchersammlung des Klosters in alle Winde zerstreut. Die bislang wiederentdeckten ca. 300 Handschriften und
Handschriftenfragmente werden heute in über 50 Bibliotheken der ganzen Welt aufbewahrt, ein Großteil von ihnen gelangte über die Heidelberger Bibliotheca Palatina nach Rom. In zwei Handschriften der Bibliotheca Apostolica Vaticana (Vat. Pal. lat. 57 und Vat. Pal. lat. 1877) sind vier umfangreiche Inventare erhalten, die in ungewöhnlicher Detailfreude den Lorscher Buchbestand um die
Mitte des 9. Jahrhunderts erfassen. Die kritische Neuausgabe der Lorscher Bücherverzeichnisse ermöglicht den Blick in eine der größten karolingischen Bibliotheken, die neben liturgischen, hagiographischen, Schul- und Klassikerhandschriften zahlreiche patristische Autoren enthielt - allen voran der Kirchenvater Augustinus (354-430). Informationen zur Geschichte und zum
Standort der Lorscher Büchersammlung sowie zu einem fünften Verzeichnis des Klosters im Vat. Pal. lat. 175 runden diesen Beitrag zur Lorscher Bibliotheksgeschichte ab.
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