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Monotheismus und neuplatonische Philosophie
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Der Liber de causis ist ein im 12. Jahrhundert aus dem Arabischen übersetzter Traktat über die Ursachen der Welt, der in der Scholastik des Mittelalters eine große Wirkung entfaltete. Die vorliegende Untersuchung bietet im ersten Teil eine kommentarartige Analyse dieser Schrift und im zweiten Teil eine Studie zu ihrer Rezeption durch Albert den Großen. Der unbekannte Autor des arabischen Originals galt lange als bloßer Kompilator der Grundlagen der Theologie des Neuplatonikers Proklos, dessen System überdies nicht mit der monotheistischen Schöpfungslehre seines Vermittlers vereinbar sei. Erst in jüngster Zeit wurde ein eigenständiges philosophisches Profil des Autors dieser kompakten und schwer zugänglichen Schrift ernsthaft in Erwägung gezogen. Die vorgelegte Analyse geht einen Schritt weiter: Der Monotheismus des Autors wirkt durchdacht, seine Konzeption der obersten Ursachen ist im Sinne eines Prinzipien-Monismus einfacher, klarer und in mancher Hinsicht kohärenter als der Pluralismus des Proklos. Der zweite Teil, die Studie zur Rezeption des Liber de causis, der zuerst als Werk des Aristoteles galt, konzentriert sich auf den Versuch Alberts des Großen, den Text nach den Grundsätzen der Peripatetiker zu interpretieren, wobei Albert dessen Intention in wesentlichen Punkten nicht gerecht wird. Die Arbeit soll eine breitere Diskussion des für die Philosophie des Mittelalters wichtigen Textes ermöglichen und wendet sich in erster Linie an Fachgelehrte und Studenten der Philosophie.
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