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Mosaiken in Italien 300-1300

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Mosaiken faszinierten zu allen Zeiten durch ihren eigenen ästhetischen Reiz. Zusammengesetzt aus farbigen Steinwürfeln oder Glasstiften entfalten sie eine ungeheure Fernwirkung. Im Zusammenspiel mit dem Licht vermitteln sie einerseits den Eindruck von großer Lebendigkeit, andererseits ist ihnen in ihrem Glanz und Schimmer eine überzeitliche Wirkung eigen, sah man doch gerade im Licht die Manifestation des Göttlichen. Besonders geeignet für die prestigeträchtige Ausstattung repräsentativer Räume dienten Mosaiken vom 4. bis zum frühen 14. Jahrhundert vor allem dem Schmuck von Kirchen. Mit den frühchristlichen Apsismosaiken und Mosaikzyklen nahm zugleich die christliche Bildkunst monumentalen Maßstabs ihren Anfang. Wenngleich seit dem 12. Jahrhundert um neue Bildinhalte ergänzt, blieben die frühchristlichen Themen bis ins hohe Mittelalter bestimmend. In ihren Stilmitteln zeigen die Mosaiken bereits seit dem frühen Mittelalter ein deutlich der christlich-transzendentalen Weltsicht konformes Gepräge. Kenntnisreich schildert der Autor die Entwicklung der Mosaikkunst in Italien, deren Zentren in der Frühzeit vor allem Rom und Ravenna sind. Die Darstellungen stehen seit dem 6. Jahrhundert vermehrt unter byzantinischem Einfluss. Nach einer längeren Unterbrechung kommt es in Rom um 800 zu einem kurzen Aufleben, doch gelangt die Mosaikkunst zu einer erneuten großen Blüte erst im 12. und 13. Jahrhundert, als ausser in Rom auch in Venedig, auf Sizilien und in Florenz umfangreiche Mosaikzyklen entstehen, großenteils unter Heranziehung byzantinischer Künstler. Die Mosaikzyklen: Rom, Santa Costanza, Rom, Santa Maria Maggiore, Rom, Santi Cosma e Damiano, Ravenna, Mausoleum der Galla Placidia, Ravenna, Baptisterium der Orthodoxen, Ravenna, Baptisterium der Arianer, Ravenna, San Apollinare Nuovo, Ravenna, San Vitale, Ravenna, San Apollinare in Classe, Rom, Santa Prassede, Rom, San Clemente, Rom, Santa Maria in Trastevere, Cefalù, Dom, Palermo, Cappella Palatina, Monreale, Dom, Venedig, San Marco, Florenz, Baptisterium San Giovanni, Rom, Santa Maria Maggiore (Jacopo Torriti), Rom, Santa Maria in Trastevere (Pietro Cavallini). Joachim Poeschke ist Professor für Kunstgeschichte an der Universität Münster und Autor zahlreicher Publikationen zur italienischen Kunstgeschichte des Mittelalters und der Renaissance.
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