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Musik und Mathematik 1
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»Wir möchten euch Musik und Mathematik erzählen: das Schönste nach der Liebe, das Schwerste nach der Treue.«
Die beiden Worte, die den Titel einer Tetralogie aus Hellas, Roma Aeterna, Hesperien und Turing-Galaxis bilden, stehen für die Wurzeln von Kunst und Wissen: musikè, die Lust des Singens, Tanzens, Spielens heisst nach der Muse, die im Herzen alles aufbewahrt und daher davon sagen kann. Musik macht also nach, was Musen tun, seit sie auf ihrem Götterberg mit allem Singen angehoben haben.
Aus fast dem selben Ursprung stammt mathesis, das Lehren im allgemeinen, und Mathematik, das Denken über Zahlen im besonderen. Bei Homer heisst mathein nämlich noch nicht zählen oder rechnen, wie Aristoteles gelehrt hat, mathôn nennt vielmehr ein dunkles Wissen, das Helden erst nach Jahrzehnten des Erfahrens in Fleisch und Blut gegangen ist. Unter den wenigen Reimen, die in Griechenohren widerhallten, blieb der alte Spruch von pathein/mathein, leiden und lernen unverloren.
Friedrich Kittlers aufmerksamste Lektüren folgen also erst Odysseus und den Sirenen, denen er eine - gemessen an Horkheimer und Adorno - atemberaubende Neudeutung widmet, um in Band I/2 nach Aphrodite Eros in den Sphärenharmonien Platons und im Spiel von lógos und phonè bei Aristoteles zu begegnen.
Band II lässt mit dem heidnischen und christlichen Rom Sexus und Caritas folgen, Band III mit Hesperien die Minne und die Liebe, und Band IV schliesslich widmet sich der Turing-Galaxis und Heideggers Gestell.
Aus dem Inhalt
Musik
Odysseus leidet und lernt
Eine Falkin, unsterblich
And the gods made love
Kirkes Name und Sippe
Eine Göttin singt
Odysseus lernt
Kirke weist und lügt
Vom Geräusch zur Fuge
Niederfrequenzen
Hochfrequenzen
Kalypso singt
Das Fugen des Werks
Bogen und Leier
Das Ende vom Lied
Singen und Schreiben
Die Muse und der Sänger
Fehlt beim Verlag, resp. Auslieferung/Lieferant