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M.X

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Mit "M.X. Missbrauch" liefert Stefanie Schmeink nicht nur einen brandaktuellen Beitrag zum gegenwärtig am stärksten diskutierten Gesellschaftsthema, sondern stellt auch ein von ihr durchgeführtes hochsensibles Projekt vor, das sowohl künstlerisch als auch kunsttherapeutisch einen eindrucksvollen und sehr mutigen "anderen Weg" beschreitet. Da die Protagonistin, eine junge Frau mit geistiger Einschränkung ihren erlebten sexuellen Missbrauch nicht kommunizieren kann und ihr zur möglichen therapeutischen Bearbeitung die Ausdrucksmittel fehlen, schlüpft die Künstlerin (die auch Sozialpädagogin und Kunsttherapeutin ist) in die Rolle des Opfers und arbeitet sich malend und zeichnend - tief emotional einfühlend - in das Erlebte und Erlittene ein. Gerade als Frau ist es ihr möglich, Nuancierungen des Erniedrigenden, Verletzenden, Unfassbaren und Unterwerfenden nachzuempfin- den, es scheint wie das Sichtbarmachen des über viele Jahrhunderte in das kollektive Unbewusste der Frau eingegangene körperliche Unrecht zu sein. Ihre Zeichnungen und die Gemäldeserie übernehmen einerseits eine bildlich-fiktive therapeutische "Fallbeschreibung" der behinderten jungen Frau, die von tiefer emotionaler Verbundenheit mit dem Opfer zeugt, und zugleich spiegeln sie die außergewöhnliche Intuition und das Wissen einer einfühlsamen Therapeuten-Persönlichkeit. Da gerinnt anfangs die Farbe anstelle der möglicher- weise nicht geweinten Tränen und erst, als ein Kerzenlicht angezündet wird, fügt sich auch die Farbe in den Bearbeitungsprozess. Jetzt erst scheint die seelische Verbundenheit wie eine telepathische Verbindung mit dem eigentlichen Opfer hergestellt, ein stellvertretender, fast spiritueller Befreiungsakt kann sich künstlerisch vollziehen. Am Ende des künstlerischen Bewusst- und Sichtbarmachens steht nach einem gemeinsamen Ausstellungsrundgang und Betrachten der künstlerischen Ergebnisse die erhoffte Veränderung und positive Entwicklung des Opfers. Das außergewöhnliche Projekt ist geglückt, die Protagonistin kann sich erleichtert und befreit ihrem persönlichen frohen Leben zuwenden. Vorwort von Frau Dr. Hildegard Ameln-Haffke, Arbeitsbereich Kunsttherapie Universität zu Köln
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen

Preis

26,90 CHF