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Nation Building und die Bürde des weissen Mannes in Afghanistan und Irak
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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Regionalgeographie, Note: 1, 3, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Geographie), Veranstaltung: Geopolitische Konflikte im Nahen und Mittleren Osten, Sprache: Deutsch, Abstract: Die "Postkoloniale Theorie" ist ein konzeptioneller Ansatz innerhalb der Politischen Geographie. Sie sucht nach persistenten kolonialen Strukturen in heute formal dekolonisierten Gesellschaften. Der Geograph Derek Gregory spricht deshalb von einer "Colonial Present" seiner Untersuchungsräume. Zu diesen gehören demnach aber nicht nur die ehemals kolonisierten Räume, sondern auch die ehemals kolonisierenden Gesellschaften. Das Kolonialzeitalter hinterließ also seine Spuren nicht nur in den von den europäischen Mächten kontrollierten Räumen. Die Europäer selbst erfuhren ebenfalls aufgrund ihrer selbst auferlegten Rolle als "Kolonialherren" Prägungen durch die Handlungen und die Umstände in jener Zeit. Rollen nämlich generieren sich nicht nur aus Weltbildern, sie produzieren sie auch neu oder pflegen sie.
Gregory fasst diese Phänomene unter dem Begriff der "imaginative geographies" zusammen. Es soll untersucht werden, inwieweit die koloniale Vergangenheit von Okkupierten und Okkupanten bis heute Weltbilder erhält, aufgrund derer sich die Beteiligten zu etwaigen Handlungen motivieren lassen. Die Präsenz, oder zumindest die direkte Einflussnahme dieser der USA und Großbritanniens, hat eine lange Tradition im Nahen und Mittleren Osten. Irak und Afghanistan blicken auf eine lange koloniale Vergangenheit zurück. Damals wie heute sind diese Räume einem hohen Maß an Fremdbestimmung von außen ausgesetzt. Daraus ergibt sich Frage, inwieweit hinsichtlich der Motive, der Legitimation und der Ausprägung dieser Fremdbestimmung Parallelen zwischen der damaligen Zeit und der Gegenwart bestehen.
Die Verantwortlichen für das Engagement in Irak und Afghanistan sprechen von "Nation Building". Demnach sei man vor Ort engagiert, um die Konflikte in den instabilen Räumen zu lösen und selbstständig funktionierende Staatengebilde zu hinterlassen. Zweifellos haben die früheren Kolonialherren viele dieser Konflikte hinterlassen. Die Suche nach Zusammenhängen zwischen den entsprechenden kolonialen und den gegenwärtigen Auffassungen hinsichtlich der kolonialen "white mens burden" sind Gegenstand dieser Arbeit.
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