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Nationalismus im spät- und postkommunistischen Europa 2
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Der Zusammenbruch der kommunistischen Parteiherrschaft war von einer weithin unerwarteten Renaissance des Nationalismus und Sezessionismus begleitet. Von den neun kommunistischen Staaten Europas blieben nur die fünf Nationalstaaten erhalten. Während die DDR sich mit der BRD vereinigte, lösten sich die drei multinationalen Staaten in 16 hybride Ethnonationalstaaten und zwei Bundesnationalstaaten auf, wobei letztere in ihrem territorialen Bestand gefährdet bleiben. In allen Ländern verbinden sich Staats- und Ethnonationalismus in je eigentümlicher Weise und lassen unterschiedliche Freiräume für subnationale Staatlichkeit und andere Ausdrucksformen ethnischer und nationaler Heterogenität.
In diesem Band stellen Experten für je einen unter allen postkommunistischen Staaten die Entfaltung des Nationalismus in der spät- und postkommunistischen Umbruchzeit von 1985-1995 dar, wobei insbesondere das Verhältnis der Titularethnie zum eigenen Ethnonationalismus und zum gesamtstaatlichen Nationalismus unter Einschluss der Minderheiten erörtert werden. Dies hat Einfluss auf den vielfältigen Umgang des Staates und der Mehrheitsparteien mit den Minderheiten, die oft nach eigener Substaatlichkeit oder zumindest Parteiorganisation streben.
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