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Neben mir einer, der sich Mörike nennt

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Am 8. September 2004 ist der 200ste Geburtstag von Eduard M¿rike zu feiern. Olaf Velte hat sich dem kauzigen schw¿schen Dichter ¿ber eine Episode gen¿rt, in der wir M¿rike als gerade 25-j¿igen sehen. In der Erinnerung an seine Freundschaften aus dem T¿binger Stift, wo er Theologie studiert, um Pfarrer zu werden, zieht es Eduard M¿rike hinaus in die l¿liche Umgebung. ¿ Die schw¿sche Landschaft des Jahres 1829 beginnt Olaf Veltes Prosa in Stimmung und Inhalt zu beherrschen, als eine Sch¿r-Gruppe und ihre Herden die Handlung kreuzt. Die k¿nnte aus E.T.A. Hoffmanns Gespenstigkeiten, Friedrich Schillers flammenden Szenen und M¿rikes eigenen Landschaftsbildern gemischt sein. Der alte H¿lderlin tritt auf. Schillers Dramen g¿en. Und die b¿rlichen Figuren und Sch¿r, die anderweitig blo¿die Schablonen einer g¿enden Romantik-Vorstellung liefern, sind unversehens die eigentlichen Aufst¿ischen und die wirklich unmittelbarer Erlebnisse Zug¿lichen. ¿ ¿Er kennt den Nachtraben seit Anbeginn. Der Gro¿ater sprach mit ihm in mondloser Nacht, hatte den Schindplatz in Feuer getaucht, sprach in den staunenden Wald. Im Morgend¿er w¿te er sich in einem Bett aus Laub. Die Br¿der spuckten aus, w¿nschten ihn an den Haken. Unn¿tzer Fresser! Da sa¿der Rabe schon in ihren K¿pfen. Hackt sanft gegen die zarten W¿e, l¿ sich Zeit. Schwirrt beizeiten aus und besetzt den Karren der Frau Mutter. W¿end die Herde schon gegen den Pferch dr¿ckt, ein irres Gel¿ in die Nacht schickt, schreckt sie aus dem Schlaf. Hellwach ist das Kind an ihrem Herzen. Langsam kippt die Gemarkung und rutscht der Weltkante zu. Ins Fensterloch beugt sich ein Schatten. Offenbarung, kr¿zend, Zukunft. Geduckt in den Federbalg riecht der Junge das Getier, die wei¿est¿te Modersprache. Ein Fra¿aus stinkendem Jahrtausend. Abdeckergeruch. Brudervogel. / Immer in der N¿.¿ ¿ Olaf Velte hatte sich 2002 erz¿erisch dem Dichter Christian Dietrich Grabbe zu dessen 200stem Geburtstag gen¿rt und ¿ber Grabbes Jahr in Frankfurt die Erz¿ung Herr Auditeur Grabbe / Zur Stadt Frankfurt geschrieben. Sie wurde unter anderem vom HR als H¿r-Version gesendet und ist dort inzwischen wiederholt worden (gesprochen von Reinhart von Stolzmann). Olaf Velte erhielt daf¿r 2003 das Jahresstipendium der Frankfurter K¿nstlerhilfe. ¿ J¿ngst ist er, ein Omen, mit dem F¿rderpreis der Schiller Stiftung f¿r seine Lyrik ausgezeichnet worden. Olaf Veltes Gedichtband Ein Kragen aus Erde erschien 2000 bei uns.
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