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Neo-Historismus?
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Das Aufgreifen historischer Formen ist ein fester Bestandteil des heutigen Bauens. Von einigen strikt abgelehnt und von
anderen gewu¿nscht, wird es seit Beginn der Moderne kontrovers diskutiert. Mit seiner behaupteten Kontinuität und seinem
Anspruch auf Allgemeingu¿ltigkeit ist das historisierende Bauen des 20. Jahrhunderts dezidiert antimodern, ein Gegenprojekt
zur Moderne aber zugleich auch ein Teil von dieser. Wenig Beachtung finden bislang die Vielfalt historisierender Ansätze
und die Geschichte des historisierenden Bauens, die vor allem der vergleichende Blick u¿ber Deutschland hinaus auf andere
Länder und deren Bautraditionen zeigt.
Historisierende Architektur als bauliche Realität und eine mögliche Variante des zeitgenössischen Bauens ernst zu nehmen
ist das Anliegen dieses Bandes. Der Fokus liegt auf der Beschreibung und Kategorisierung der vielfältigen Konzepte und
Erscheinungsformen. Als zeitgenössisches Phänomen wird das historisierende Bauen im Kontext von Rekonstruktionen und
postmodernen Konzeptionen betrachtet und dem Historismus des 19. Jahrhunderts vergleichend gegenu¿bergestellt. Auch Gestaltungen in Anlehnung an die Klassische Moderne der 1920er Jahre sind Teil dieser Betrachtung.
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