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Neubeginn
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Kann es einen Kapitalismus mit menschlichem Antlitz geben oder hat seine Funktionslogik von Wachstum und Bereicherung zwingend inhumanen Charakter und muss folglich überwunden werden? Welche Perspektiven ergeben sich daraus für eine gesellschaftliche Alternative? Welche Eigentumsformen werden angestrebt? Wieviel Umverteilung ist nötig, um die Wende bei Energie, Verkehr und Bauen finanzieren zu können, ohne die Sozialsysteme zu belasten?
Diese Fragen treiben die in unterschiedlichen politischen und kulturellen linken Zusammenhängen arbeitenden Autorinnen und Autoren, die sich nach dem Scheitern der außerparlamentarischen Bewegung »Aufstehen« zur »Gruppe Neubeginn« zusammengefunden haben, schon länger um. Dazu hat die Gruppe öffentliche Debattenbeiträge vor allem in der »Berliner Zeitung« angestoßen.
Der von ihnen vorgelegte »Werkstatt-Bericht« ist auch ein Versuch, mit der jungen Generation, im Konkreten mit Aktivist*innen von Fridays for Future, ins Gespräch zu kommen. Dabei wird insbesondere eines deutlich: Konstruktive Zusammenarbeit ist nur möglich, wenn allen Vorbehalten zum Trotz miteinander gesprochen wird, um die derzeitige Mobilisierungskraft der jungen mit der Systemkritik und friedenspolitischen Expertise der älteren Generation zu verbinden.
Das Anliegen der Gruppe ist es, die hinter dem aktuell dominanten Corona-Thema beinahe verschwundenen, existenziellen Probleme im Bewusstsein zu halten. Sie kritisieren westliche Absolutheitsansprüche, Demokratiedefizite und die systemische Kapitaldominanz des westlichen Modells und wenden sich gegen einen neuen Kalten Krieg oder gar heiße Kriege. Die Flugschrift soll ein Anstoß sein, den ins Stocken geratenen Dialog der Linken öffentlich fortsetzen. »Wir würden uns glücklich schätzen, wenn es gelänge, mit diesem schmalen Band gegenzusteuern.«
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