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Nothing about us without us
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Wie schauen nicht-behinderte auf behinderte Menschen? Welche Machtstrukturen bilden sich bei der Zusammenarbeit von behinderten und nicht-behinderten Menschen? Und ist es möglich, dieses Machtgefälle zu durchbrechen?
Auch wenn die von Paulina Wawerla vorgelegte Studie ihrem theaterwissenschaftlichen Anspruch gänzlich gerecht wird, weist die Perspektive der Arbeit weit über die Welt des Theaters hinaus. Dies müsste nicht erstaunen, will doch Theater nicht selten kritisch gesellschaftliche Phänomene reflektieren. Aber die junge Autorin zeigt mutig auf, dass auch der Kulturbetrieb als Teil der Gesellschaft nicht vor problematischen Übernahmen tradierter Muster gefeit ist.
Wie schauen nicht-behinderte auf behinderte Menschen? Es sind die Körper beeinträchtigter Schauspielerinnen und Schauspieler, an denen Wawerla den Blick nicht behinderter Betrachter eingehend und klug analysiert. Schnell ahnen wir dank eines prägnanten Abrisses über den geschichtlichen Sicht- und Haltungswandel zu Behinderten, welches Erbe die Wahrung der gleichen Augenhöhe bei Begegnungen und beim gemeinsamen Arbeiten erschwert. Leicht, all zu leicht entsteht ein Machtgefälle. Sicher nicht nur im Theater.
Pascal Escales, der Verleger
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen