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Nur das Beste fürs erste Lebensjahr. Pädiatrische Ansichten zur Säuglingsernährung im gesellschaftlichen Kontext der BRD 1960-1990
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Die Säuglingsernährung in der Bundesrepublik Deutschland veränderte sich zwischen 1960 und 1990 erheblich. So wurden ab den 1960er Jahren infolge der neuen Konsumkultur, der Steigerung des Lebensstandards und der Emanzipation der Frau immer mehr Säuglinge mit der Flasche ernährt. In der Mitte der siebziger Jahre kam es zu einer "Stillrenaissance", wozu neue Forschungsergebnisse über die Vorteile des Stillens ebenso beitrugen wie die sich ausbreitende ökologische Bewegung und das Konzept der "Neuen Mütterlichkeit". Dieser Trend verstärkte sich in den 1980er Jahren noch, wobei parallel eine gesteigerte Propagierung des Stillens bei westdeutschen Pädiatern, aber auch bei internationalen Organisationen zu beobachten war. Isabelle Nießen befasst sich mit der Säuglingsernährung zwischen 1960 und 1990 in der Bundesrepublik Deutschland. Als Analyseobjekt wählt sie zwei pädiatrische Zeitschriften aus, da die Beschäftigung mit der Säuglingsernährung zum einen zu den traditionellen Themen der deutschen Kinderheilkunde gehört und zum anderen bei der in den 80er Jahren wiederbelebten Stillpropaganda Pädiater eine entscheidende Rolle spielten. Bei der Auswertung der Zeitschriftenartikel steht die pädiatrische Sichtweise aber nicht für sich allein, sondern wird in den gesellschaftlichen Kontext, seine neu entwickelten sozialen Bewegungen und gesellschaftlichen Umbrüche sowie die Praxis der Säuglingsernährung eingeordnet.
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