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Paul Laymann
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Das Leben des Jesuitenpaters Paul Laymann (1574-1635) führt in die spannungsreiche Zeit zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Die sich verschärfenden Auseinandersetzungen der Konfessionen im Umfeld des Dreißigjährigen Krieges prägen das politische Leben ebenso wie die Angst vor Dämonen und Hexen die gesellschaftliche Stimmungslage. Als Seelsorger und Wissenschaftler nahm der Tiroler Ordensmann diese Fragen seiner Zeit auf. Während der dreißig Jahre seines wissenschaftlichen Wirkens im süddeutschen Raum setzte er weiterführende Wegmarken in Theologie, Recht und Politik.
Die Untersuchung seiner Hauptwerke erweist ihn als Moraltheologen, der zur Etablierung dieser neuen theologischen Disziplin beiträgt, zugleich als Seelsorger, der im Zuge der Reformbestrebungen seiner Kirche Glauben und Gewissen der Katholiken stärken will. Ferner erscheint er als ein kompromissloser Hardliner, der sein juristisches Können einsetzt für den politischen Vorrang und die Besitzrechte der katholischen Partei im Reich. Bedeutend ist seine Wortmeldung in der Frage der Hexenprozesse, mit der er auf dem Höhepunkt der Verfolgungen zu Mäßigung und rechtskonformem Handeln aufruft.
Anhand des biographischen Beispiels dieses jesuitischen Gelehrten entsteht ein zeit- und theologiegeschichtliches Panorama. Es eröffnet einen Einblick sowohl in den Individualisierungsprozess am Beginn der Neuzeit als auch in die Humanisierung und Rationalisierung des Rechts, genauso wie in die Herausbildung neuer rechtlicher wie theologischer Konzepte im Verhältnis der Konfessionen, von Toleranz und Religionsfreiheit.
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