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Phronesis und Kontingenz
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Was hat Phronesis mit Kontingenz zu tun? Ausgehend von dieser Frage wird im Rekurs auf Rüdiger Bubners praktische Philosophie die Möglichkeit einer philosophischen Handlungstheorie untersucht. Bubner selbst rekurriert auf Aristoteles und dessen Betonung der teleologischen Struktur des Handelns. Handlungen sind demnach ausgerichtet auf ein zu verwirklichendes Gutes. Es ergeben sich aus dieser Bestimmung des Handlungsbegriffes nicht nur Bezüge zur Aufgabe der Philosophie im Wissenschaftsdiskurs und ihrer Funktion der Lebensorientierung, sie ermöglicht darüber hinaus auch eine Klärung des Verhältnisses von Rationalität und Geschichte. Handeln ist letztlich von den kontingenten Bedingungen der jeweiligen Zeit abhängig. Die praktische Rationalität erfährt ihre höchste Verwirklichung in der Phronesis, die man definieren könnte als eine Ingenieurskunst des Willens, als Rationalität in actu. In kritischer Auseinandersetzung mit Kants Moralphilosophie entwickelt Bubner einen Maximenbegriff, der als moderne Form der Phronesis angesehen werden kann. Auf der Suche nach der Legitimation der Philosophie zeigt Bubner auf, wie eine Renaissance und nicht eine Rehabilitierung der praktischen Philosophie, von der Antike, dem deutschen Idealismus bis hin zu Gadamer, möglich ist.
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