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POLITICA
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Pascal war ein außergewöhnlicher politischer Denker. Das wird kaum wahrgenommen, weil die Fragmente, die sich mit der Politik, der Gerechtigkeit oder der Macht befassen, vor allem in den Pensées verstreut sind, die unsere Ausgabe konzentriert und mit wenigen anderen Abhandlungen versammelt. Der Mensch ohne Gott ist "voll der Ungerechtigkeit". Seine Gesetze sind nichts als Gewohnheiten, seine Könige verdanken ihre Macht dem Zufall und der Gewalt und die Amtsträger walten nur auf Grund ihrer "roten Roben und Hermeline". Und doch ist dieses System notwendig und hält die soziale Ordnung aufrecht - jene, die es ändern wollen, riskieren den Bürgerkrieg, für Pascal das Schlimmste der Übel. Erich Auerbach, der bedeutende Philologe, der durch sein Buch "Mimesis" weit über die Grenzen seines Faches berühmt wurde, analysiert in seinem im Istanbuler Exil verfaßten Aufsatz klar das Pascal'sche politische Denken.
"Pascal ist schon immer ein Mensch gewesen, der dazu neigte, die Dinge auf die Spitze zu treiben, in den letzten Jahren ... überläßt er sich ganz dieser Neigung, in der festen, durch ekstatische Visionen und ein Wunder gestützten Überzeugung, daß er die Sache Gottes treibe. ... was ich seine politische Theorie nenne: sein Haß gegen die menschliche Natur (und damit gegen seine eigene), seine Entlarvung des bestehenden Rechts als eines bloß gesetzten und bösen, und seine Anerkennung dieses bösen Rechts als des einzigen zu Recht bestehenden." - Erich Auerbach
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