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Pöschwies
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Als Köbi, nach sieben Jahren Knast in der JVA Pöschwies, entlassen wird, ist
Zürich eine andere Stadt. Die alten Freunde sind weggezogen, verstorben oder
haben geerbt. Einige haben es weit gebracht, andere müssen untendurch.
Der junge Mitgefangene, von der Presse Besetzer-Bestie genannt, hat Köbi gebeten,
im besetzten Koch-Areal einen Brief abzugeben. Nach anfänglichem Zögern
erweist er dem Jungen den Gefallen und sieht sich peu à peu in einen Fall
verwickelt, der ihn Kopf und Kragen kosten kann, ein Fall, der tief in die Welt
der Politik reicht. Grün wie noch nie, doch abgefuckt wie immer.
Köbis Glück, er hat Freunde. Nicht viele. Einen oder zwei. King Kobra, Prinz
und König im Milieu, ist einer. Im Knast hat ihn Köbi von seinen Schmerzen
befreit:
»Verdammt, du hast geschafft, was die Pillen nicht konnten«, grinste Kobra
eines Tages. »Was ist das eigentlich, was wir hier machen?«
»Yoga.«
Ich knallte mit dem Rücken gegen den Metallschrank, meine Füße zappelten
in der Luft. Ich begriff, warum er Kobra genannt wurde. Seine Hand war an
meinem Hals, seine Augen blickten kalt. »Sei still. Kein Wort.« Er liess mich
los, ich sank der Schrankwand entlang zu Boden. Kobra reichte mir die
Hand und zog mich auf die Füße.
»Dicker, wenn jemand erfährt, dass ich Yoga mache, bin ich erledigt.«
Neuauflage/Nachdruck 4. Quartal 2024