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Probleme des Empirismus

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Die Aufsiitze des vorliegenden Bandes wurden zwischen 1950 und 1980 ge­ schrieben. 2/15· ist der friiheste Aufsatz. Ich schrieb ihn 1950/52, teils in Wien, nach Diskussionen mit Elizabeth Anscombe, die mir die damals noch ungedruck­ ten Wittgensteinschen Schriften zeigte, teils in London, als Stipendiat des British Council. Wittgenstein macht es klar, daB eine Praxis wie die Praxis des Denkensl Handelns/Redens/Planemachens in einer bestimmten Kultur sich durch abstrakte Begriffe und Beschreibungen weder darstellen, noch lenken laBt, und zwar vor allem darum, weil jede Regel, die man zu soleh auBerer Umformung einsetzen mochte, nur dann sinnvoll wird, wenn man sie eng mit der Praxis verbindet und dadurch einer Erfassung durch einfache und klar aufgebaute Begriffe und MaB­ stabe entzieht: ist ein MaBstab wirksam, dann ist sein Inhalt viel komplizierter als seine Formulierung vermuten laBt. LaBt sich umgekehrt sein Inhalt mit Hilfe ein­ facher Schlagworte erfassen, dann wird eine interessante Praxis von ihm kaum auf fruchtbare Weise gefordert werden, und das selbst dann nicht, wenn sich die ver­ wendeten Schlagworte mit anderen Schlagworten zu einem schonen philosophi­ schen System zusammenfiigen (man vergleiche etwa Brechts Praxis der Theater­ arbeit und seine , Theorie' der Verfremdung). 1m Falle der Wissenschaften bedeu­ tet das, daB methodologische Oberlegungen nur im Zusammenhang mit konkreten Problemen sinnvoll sind: die Methodologie ist ein komplizierter Teil der wissen­ schaftlichen Praxis, nicht ein tiber ihr stehender Richter. Mehr verschroben ausge­ driickt: fruchtbare Methodologie ist forschungsimmanent, nicht forschungstrans­ zendent.
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