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Putins Schatten und die Idee der politischen Vernunft
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Der 24. Februar 2022 ist ein Epochendatum in zweierlei Hinsicht: Die nach dem Mauerfall von "89" genährte Illusion, durch ökonomische Verflechtung allein sei ein "weltbürgerlicher Zustand" (Kant) zu erreichen, ist zerstört. Zudem widerlegt Russlands Invasion der Ukraine den Glauben, mit kriegerischen Großkonflikten sei wenigstens in Europa nicht mehr ernsthaft zu rechnen. Das Stichwort "Zeitenwende" bringt beide Enttäuschungen auf den Begriff.
Putins Schatten verdunkelt alle Weltordnungserwartungen in einer Weise, die die jüngsten Hoffnungen friedenszentrierter Politik der internationalen Beziehungen als naiv und obsolet (wenn nicht sogar als allzu selbstinteressiert) erscheinen lassen. Trotz allem oder erst recht ist es dringend nötig, über die Zukunftsbedeutung einer politischen Vernunft nachzudenken, die sich nicht in der Akzeptanz der Idee des Rechts des Stärkeren erschöpft.
Georg Kohler analysiert die krisenhafte Gegenwart auf drei Zugangsweisen: Er fragt erstens nach der Differenz von Utopie und Realpolitik, er arbeitet zweitens die Spannung zwischen Vernunft, Rationalität und Geschichtsglauben heraus und vertraut drittens zuversichtlich auf das Gehört-Werden der "leisen Stimme des Intellekts" (Sigmund Freud), die den tiefen Zwiespalt zwischen Menschen- und Vernunftnatur nicht für unüberbrückbar hält.
In einem Gang durch die Geschichte der politischen Philosophie von Platon über Kant bis in die Debatten der Gegenwart. Er diskutiert, erinnert und verteidigt nüchtern und pathosfern die Chancen vernunftnaher Politik, denn sie wird essentiell benötigt.
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen