- Start
- Realitätskonzept und künstlerisches Weltmodell in Gogol¿s ¿Toten Seelen¿
Realitätskonzept und künstlerisches Weltmodell in Gogol¿s ¿Toten Seelen¿
Angebote / Angebote:
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 1, 3, Universität Mannheim (Slavisches Seminar), Veranstaltung: Hauptseminar, 14 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: "Die toten Seelen" von Nikolaj Gogol ist eines der bedeutendsten Werke der russischen Literatur. Der, 1842 erschienene, erste Teil der "Toten Seelen" sorgte für eine zwiespältige Kritik in der damaligen Lese-Gesellschaft Russlands. Seine scharf beobachtete Darstellung vor allem der russischen Gutsbesitzer und Beamtenschicht, die genaue Erfassung der typischen Oberflächlichkeit des Provinzstadtlebens begeisterte die Leserschicht. Andererseits sahen, vor allem die Patrioten Russlands, in der mit grotesker Komik gespickten Beschreibung der Leibeigenschaft, eine Kränkung Russlands und der russischen Seele. Die russische Gesellschaft, an der Reformversuche stets gescheitert waren - und die nach wie vor, mit oft grotesken Resultaten, an der längst so überholten wie abgelebten Leibeigenschaft festhielt, stellte das eigene System nicht gerne in Frage.
.
.
Das überragende Talent Gogols liegt in seiner Sprache, die durch Satire und Überspitzungen das einfache Vorhaben der Hauptfigur der "Toten Seelen" schmückt. Mehr noch, die besondere Sprache verleiht dem Werk seinen mystischen Charakter. Durch zahlreiche Verallgemeinerungen, Randerscheinungen sowohl in Charakterzügen als auch in Handlungen, Unvereinbarkeiten und grotesken Elementen entsteht eine phantastische Welt. Die realistischen Elemente werden durch Ironie relativiert und gehen somit fast unter.
In dieser Seminararbeit soll untersucht werden, in wie fern Gogols "Mertvye duSi" ein künstlerisches Modell darstellen und welche Elemente der realen russischen Gesellschaft der damaligen Zeit im Werk zu identifizieren sind. Nach einer kurzen Definition des Begriffs "Modell" erfolgen die Untersuchung der Darstellung der realen Objekte und deren Nähe zum Ungewöhnlichen. Hierbei werden besonders die Figuren und deren Handlungen unter dem Aspekt der Wahrscheinlichkeit ihrer Existenz beleuchtet. Der Gegenstand des nächsten Abschnittes ist die sprachliche Umsetzung auf der Textebene, wonach eine Analyse des Unvereinbaren auf der Sujetebene folgt. Ein gesonderter Abschnitt gilt der grotesken Komik als einem herausragenden Merkmal der "Toten Seelen". Dieser Untersuchung der Merkmale des künstlerischen Modells erfolgt eine kurze Darstellung der realen Elemente des Werkes und der möglichen Kritik Gogols. Abschließend wird anhand der zuvor gewonnenen Erkenntnisse eine Wertung der "Toten Seelen" vorgenommen.
Folgt in ca. 5 Arbeitstagen