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Reformation als bäuerliche Revolution

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Weit davon entfernt, eine Statistenrolle zu spielen, zählten die Bauern zu den wichtigsten Akteuren der Reformation überhaupt. Revolutionär sein und eine grundlegende Umwälzung der Verhältnisse ins Auge fassen konnten die Bauern und ihre radikalen Prediger, weil eine neue Auffassung des Religiösen sie zu einer neuen Sicht des Sozialen führte. Mit Zehntenstreiks, Klosterbesetzungen und Massenversammlungen machten die Bauern ihre Forderungen geltend, unter anderem die Abschaffung der Leibeigenschaft. 1525 stand Zürich vor einem Bauernkrieg - und die katholischen Eidgenossen drohten unverblümt mit einer Intervention.Das Verdikt Zwinglis, wonach Widerstand gegen die Obrigkeit gottlos sei, legte sich wie ein Bleigewicht auf die Geschichtsschreibung und verhinderte über Jahrhunderte hinweg, dass die spezifische Befreiungstheologie der aufständischen Zürcher Bauern zur Kenntnis genommen wurde. Zwingli lieferte damals dem Regime die Legitimation für die Durchsetzung des Obrigkeitsstandpunkts und half ihm 1525 aus der Krise heraus, in die es die radikale Bibelauslegung der aufständischen Bauern einerseits und der Täufer andererseits gestürzt hatte.
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