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Regelbasierte Entwicklung betrieblicher Informationssysteme
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Die Prozessorientierung, d. h. die Ausrichtung der Organisation an den Geschäftsprozessen, gilt als neues Paradigma der Unternehmensorganisation, da sie die Umsetzung moderner Managementkonzepte überhaupt erst ermöglicht. Diese Konzepte betrachten die Informationstechnologie als Enabler, d.h. als wesentliches Instrument zu deren Umsetzung. Die Flexibilität der Unternehmensprozesse wird neben organisatorischen und kulturellen Parametern im hohen Masse durch die Anpassungsfähigkeit der eingesetzten Informationssysteme determiniert. Dieser Forderung nach Flexibilität der betrieblichen Informationssysteme stehen in der Praxis jedoch heterogene Anwendungsarchitekturen gegenüber, die nur sehr schwerfällig an geänderte organisatorische Rahmenbedingungen anzupassen sind. Die Informationsverarbeitung ist häufig der limitierende Faktor der Unternehmensflexibilität.
In dieser Arbeit wird ein Ansatz vorgestellt, der durch explizite Modellierung von den die Geschäftslogik beschreibenden Geschäftsregeln eine verbesserte Adaptierbarkeit der prozessunterstützenden Informationssysteme erreichen soll. Die Geschäftsregeln werden als expliziter Betrachtungsgegenstand bei der Systementwicklung aufgefasst und im Idealfall in Rule Engines gespeichert, interpretiert und ausgeführt. Durch eine logisch zentrale Verwaltung wird das Auffinden und Anpassen relevanter Geschäftsregeln bedeutend vereinfacht. Demgegenüber wird bei Anwendung traditioneller, d. h. strukturierter oder objektorientierter Entwurfstechniken die Geschäftslogik auf Datenbank-, Applikationsserver und Benutzerschnittstelle verteilt und ist daher entsprechend aufwändig adaptierbar. Die regelbasierte Entwickung betrieblicher Informationssysteme wird dennoch nicht als neues Paradigma der Systementwicklung, sondern als Ergänzung bestehender Entwicklungsmethoden aufgefasst. Die Integration dieses Ansatzes in verbreitete Modellierungssprachen wie z. B. UML wird daher ebenfalls behandelt.
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