- Start
- Religion und Nation / Nation und Religion
Religion und Nation / Nation und Religion
Angebote / Angebote:
Bausteine zu einer Europäischen Religionsgeschichte im Zeitalter der Säkularisierung (Hg. von Hartmut Lehmann) Bd. 3
Daß in den verschiedenen europäischen Ländern im Laufe des 19. und des frühen 20. Jahrhunderts auch die großen Kirchen vom Nationalismus erfaßt wurden, ist seit langem bekannt. Kaum erforscht sind dagegen die Randzonen und Grenzgebiete: Jene Regionen, in denen religiöse Traditionen und nationale Solidarität sich nicht einfach ergänzten, sondern in denen widersprüchliche Loyalitäten zu Konflikten führten. Nachwuchsforscher aus den USA und Deutschland diskutieren in dem vorliegenden Band eine Reihe dieser 'Fälle'. Dadurch weisen sie der neueren Religions- wie der Nationalismusforschung neue Wege.
Aus dem Inhalt:
Michael Geyer: Religion und Nation - eine unbewältigte Geschichte
Kevin Cramer: Religious Conflict in History: The Nation as the One True Church
Tamara Neumann: Religious Nationalism, Violence, and the Israeli State: Accommodation and Conflict in the Jewish Settlement of Kiryat Arba
Thomas Schulte-Umberg: Berlin - Rom - Verdun: Überlegungen zum Verhältnis von Ultramontanismus und Nation
Keith Pickus: Native Born Strangers: Jews, Catholics, and the German Nation
Paul Hanebrink: Christianity, Confession, and Nationalism in Hungary, 1919-1944
Ingo Wiwjorra: Germanenmythos und Vorgeschichtsforschung im 19. Jahrhundert
Zur Reihe:
Um die Bedeutung von Religion im postaufklärerischen Europa zu erfassen und zu begreifen, werden in der neueren Forschungsliteratur drei Deutungsmuster angeboten: Zunächst, es handele sich um einen umfassenden, irreversiblen Prozeß der Säkularisierung. Dann: wir hätten es mit Transformationen des Religiösen, aber nicht eigentlich mit einer Abschwächung des Religiösen zu tun, wobei sich im Hinblick auf eine Einschätzung der 'Politischen Religionen' des 20. Jahrhunderts von einer Rückkehr der Religionen auszugehen. All diesen Thesen liegen einerseits die Annahme starker Auswirkungen des europäischen Modernisierungsprozesses auf alle außereuropäischen Gesellschaften, andererseits das Postulat einer Sonderentwicklung Europas gerade im Bereich des Religiösen zugrunde. Die neue Reihe versteht sich - in Form von Spezialstudien - als Beitrag zu einer europäischen Religionsgeschichte im Zeitalter der Säkularisierung.
Herausgeber:
Hartmut Lehmann, geb. 1936, ist Direktor des Max-Planck-Instituts für Geschichte in Göttingen.
Michael Geyer ist Professor für Geschichte an der University of Chicago.
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen