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Satyrgeschichten
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Er verbrachte die Tage mit Schlafen, die Nacht mit Geschäften und den Zerstreuungen des Lebens. Doch galt er nicht als Schlemmer oder Prasser, sondern als Mann des verfeinerten Luxus." War der so von dem Historiker Tacitus (etwa 55 bis 120 n. Chr.) charakterisierte Petron, einst Statthalter von Bithynien und Konsul, dann Vertrauter des Kaisers Nero (54-68 n. Chr.) und Schiedsrichter in Fragen des Geschmacks, der Verfasser der unter demselben Namen überlieferten , Satyrgeschichten'? Wir wissen es nicht genau, doch finden wir in dem Werk die gleiche unbefangene Art der Lebensauffassung und künstlerischen Darstellung, so daß kaum Zweifel an der Identität bestehen.
Mit pikanten Geschichten, Abenteuererzählungen, Novellen und eingestreuten Gedichten zeichnet der Autor ein breit angelegtes Sittengemälde der neronischen Zeit. In dem in Form einer menippeischen Satire gestalteten Roman erzählt er die Reiseabenteuer des Encolpius und seiner Kumpane, die durch den Zorn des Priap umhergetrieben werden. Leider sind von dem umfangreichen Ganzen nur Bruchstücke erhalten. Das bekannteste ist das "Gastmahl des Trimalchio", in dem in satirischer Distanz die Welt der neureichen Freigelassenen vorgeführt wird. In bewundernswerter Weise versteht es Petron hierbei, die Literatursprache der kleinen Leute abzuheben und für jeden Charakter den treffenden Ton zu finden.
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen