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- "Schimmernde Wehr! Blut und Eisen! Mannhafte Ideale!" Zur unorthodoxen Rhetorik des Massenführers in Heinrich Manns "Der Untertan"
"Schimmernde Wehr! Blut und Eisen! Mannhafte Ideale!" Zur unorthodoxen Rhetorik des Massenführers in Heinrich Manns "Der Untertan"
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Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1.0, Universität Zürich (Deutsches Seminar), Veranstaltung: Das Ornament der Masse. Literatur und Theorie der Menschenmenge in der klassischen Moderne (1900-1930), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Angst vor Rechtspopulismus ist in den letzten Jahren der deutschen Politik wieder stärker in den Vordergrund gerückt. Nicht nur die politische Präsenz und Aktivität der AfD beobachtet man besorgt, auch gegen die Aussagen dieser Partei wird schnell vorgegangen, wenn Bundestagspräsident Schäuble die AfD-Fraktionsvorsitzende Weidel nach ihrem Ausfall zu "Kopftuchmädchen" und "alimentierte[n] Messermänner[n]" zur Ordnung ruft (Die Welt 2018). Neben dieser Angst hat die AfD im Bundestag seit ihrem Einzug auch ausgelöst, dass sich die "Debattenkultur [...] verändert [hat]" (Saul 2018). Durch "ständige Wiederholungen", eingängige "Ausdrücke wie 'Staatsversagen' oder 'Messer-Männer'", und "Emotionalisierung" (ebd.) lässt sich die Ausdrucksweise dieser Partei in der Nähe der Massenrhetorik situieren. Wenn Schäuble die Rede von Weidel im Nachhinein verurteilt, probiert er die 'Ansteckung' ihrer Behauptungen einzudämmen. Trotz dieser auffälligen Ähnlichkeiten wurde scheinbar noch keine direkte Verbindung von der AfD- Rhetorik zur Massenpsychologie gezogen. Die Brisanz dieser massentauglichen Redeweise bei politischen Aufsteigern hat Heinrich Mann bereits in seinem Roman "Der Untertan" deutlich vorgeführt. Der Figur Diederich Hessling gelingt es dort ohne irgendwelche militärischen, beruflichen oder schulischen Verdienste zu einem mächtigen Mann im Städtchen Netzig zu werden. Seine unorthodoxe Rhetorik kann als eine Voraussetzung für diesen Aufstieg gewertet werden. Es soll im Folgenden aufgezeigt werden, dass die Figur Diederich in Heinrich Manns Roman erfolgreich mit einer Redegewalt ähnlich der des Kaisers auftritt, die sich immer mehr von der antiken Vorbildrhetorik entfernt und auf massenpsychologische Hypnotisierungsmittel stützt.
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