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Schlaflied wilder Tiere
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Mila Haugová hat ein bewegendes Buch über den Verlust geliebter Menschen und das Entgleiten des Lebens geschrieben. Der Sprecherin in ihren Gedichten widerfährt ein doppelter Verlust: Die Mutter stirbt und auch der Geliebte verlässt sie. Während sich mit der toten Mutter Kindheit und Vergangenheit entfernen, nimmt der Geliebte das durch ihn bestimmte Leben und die gemeinsame Zukunft mit.
Die Verlassene zieht sich erst ganz auf sich zurück, auf einen reduzierten Alltag, in ein quasi vegetatives, auf die Gegenwart gerichtetes Sein. Doch die "verletzten Instinkte", die allgegenwärtigen Erinnerungen lassen ihr keine Ruhe, und sie folgt den auftauchenden Bildern hin zum "Terror der Kindheit" und in die verinnerlichten Bewegungen und Gesten des Geliebten. Lassen sich in der erkaltenden Welt noch Reste der Wärme von einst finden?
Haugovás Gedichte sind intime Einübungen in die Abwesenheit der Geliebten, ins Umarmen ihres Schwindens, da »die Liebe bis zur Erschöpfung des Schmerzes geht«.
Der Wunsch nach erlösender Verwandlung ist groß und manchmal schimmert diese auch durch, in der Stille, im Schlaf, aus dem man ja vielleicht neu erwacht - "Überall Stille, nur Gott atmet. Im Zimmer voller Pflanzen.
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen