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Schreiben als Lebensform - Zur Selbstthematisierung des Schriftstellers in Wolfgang Hilbigs Roman "Eine Übertragung"

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Magisterarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, 0, Freie Universität Berlin (Institut für Germanistik), 60 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Es gibt wohl kaum einen Autor, der in seinem Werk mit einer solchen Häufigkeit das Schreiben thematisiert wie Wolfgang Hilbig, ja für dessen Texte die interne Reflexion der Schreibtätigkeit als konstitutiv anzusehen ist. Immer wieder stellt Hilbig dabei den lebensweltlichen Bezug des Schreibens, den kulturellen und historisch-politischen Bezugsrahmen und die "autobiographische" Dimension her. Innerhalb der einzelnen Kontexte wie auch losgelöst von ihnen, in der Darstellung seiner Selbstbezüglichkeit, nimmt das Schreiben die Gestalt einer Obsession an. Die Hoffnung, Selbstvergewisserung durch das Schreiben zu finden, kann als ein allgemeines Charakteristikum des Schriftstellers gelten, der in Hilbigs Texten immer wieder thematisierte, in "Eine Übertragung" gar handlungsbildende "writers-block" verweist jedoch darüber hinaus auf ein gesteigertes Bedürfnis nach Identität, das auf den unerträglichen Selbstverlust des Schreibenden im Alltag zurückführbar ist, das Schreiben wird zur einzigen "identitätsstiftenden" individuellen Handlung. Das erste Kapitel der vorliegenden Magisterarbeit stellt die reaktiven und die aktiven Komponenten des Schreibens unter Einbeziehung von Reflexionen der Ich-Erzähler verschiedener Texte Hilbigs über das Schreiben aus. Es geht mir in meiner Darstellung der Entfremdungserscheinungen, der Problematik "autobiographischen" Schreibens und der Bedeutung des Schreibprozesses für den Schrei-benden darum, für die im Hauptteil meiner Arbeit erfolgende (Struktur-)Analyse von "Eine Übertragung" einen philosophischen und schreibtheoretischen Kontext bereitzustellen, der meine Unter-suchung erweitert, vertieft und begrifflich stützt. In "Eine Übertragung" (1989) hat Wolfgang Hilbig den Zusammenhang von Leben und Schreiben zum Hauptgegenstand eines Romans gemacht. Entscheidend ist, daß der Ich-Erzähler das Schreiben hier nicht nur innerhalb reflektierender Passagen thematisiert, sondern daß es selbst Gegenstand der Handlung ist. Im Zentrum meiner Studie steht daher eine Strukturanalyse des Romans, mit welcher ich literaturwissenschaftliches Neuland betrete, dabei wird sich zeigen, daß das Romanprojekt in einer - auch und gerade poetologischen - Selbstbeschreibung des Ich-Erzählers besteht, welche durch eine von ihm durchstandene, handlungsbildende Schreib- und Lebenskrise motiviert wird.
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35,90 CHF