Schweres Gepäck

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Ein unruhiges Wanderleben hat in diesen Gedichten seine Spuren hinterlassen. Unwillkürlich mag man an Hölderlin denken, wie er allein mit dem schweren Gepäck seiner Gedanken nach Bordeaux lief und wieder zurück, auf einer Route, die wir nicht kennen. Walter Benjamin, ein weiterer Leitstern dieser Poesie, kam auf seiner Flucht nur bis Port Bou. Sein Jugendfreund, der Dichter Heinle, wird nur noch von ganz wenigen gekannt. Darunter Marion Picker, die in ihren kostbaren und enigmatischen Gedichten Zwiesprache hält mit den Einsamen und Schwierigen, die der deutschen Sprache Neuland gewonnen haben, wie es auch ihre Gedichte tun. Aus der Distanz, gefiltert durch fremde Sprachen, gebildet und geschult an Tradition und Theorie, gehen diese so anspielungsreichen wie verschwiegenen Gedichte ihren Weg ins Unbesprochene: »Nur Kieselsteine findt mein kalter Fuß und wortlos / schieb ich Dir zusammen die drei Punkte in der Mitte«. »Schweres Gepäck« umspannt einen Zeitraum von 16 Jahren und versammelt neben den frühen Langgedichten und verstreut publizierten Texten die neuesten Gedichte der Autorin. Ein starkes, lange überfälliges Debüt.