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Seelsorge und »das Böse«

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Wie kann Seelsorge auch denjenigen helfen, die "Böses" getan haben? Wenn Strafgefangene in der Gefängnisseelsorge von ihren Taten, bis hin zu Mord oder sexuellem Missbrauch, berichten, dann macht dies auch Seelsorger:innen sehr betroffen. Doch ist nicht die Seelsorge mit ihrem professionellen Anspruch dazu verpflichtet, Menschen zu helfen, selbst wenn deren Taten sich auch für Seelsorger:innen als radikal böse darstellen? In ihrer Studie begibt sich Inderst zunächst aus praktisch-theologischem Interesse heraus in humanwissenschaftliche, theologisch-ethische, exegetische und dogmatische Diskurse. Es zeigt sich die Komplexität des sogenannten "Bösen", das mit Pauschalisierungen nicht angemessen erfasst wird. Die Erkenntnisse werden sodann in die praktisch-theologischen Überlegungen über christliche Kommunikation eingebracht. Wie lässt sich die konkrete Kommunikationspraxis angesichts divergenter Wertewelten beschreiben? Wie kann es der Seelsorge gelingen, nicht schlicht entweder schreckliche Taten nur moralisierend dem Täter anzulasten oder diesen entschuldigend zum Opfer zu stilisieren? Inderst entwickelt hier ein Leitbild, von ihr "Normative Differenz*" genannt. Es beinhaltet, eine christlich motivierte Haltung ehrlicher Zuwendung einzunehmen, die über eine möglichst genaue Wahrnehmung des Gegenübers und seiner Situation sowie über eine dies erkennbar machende wie die Verbindung haltende Kommunikationspraxis erreicht wird.
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen

Preis

116,00 CHF