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Selbst-Überschreitung
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Cohns in der Emigration geschriebene und von den Erfahrungen des Faschismus durchsetzte dialektisch-kritische Ethik ist unter dem leitenden Prinzip der «Prävalenz des Positiven» getragen von der Spannung zwischen allgemeinem Sollen und erlebter Gegenwärtigkeit menschlichen Handelns, das immer zukunftsgestaltend ist. Grundlage dieser Verantwortungsethik ist die Fähigkeit des einzelnen zur Selbst-Überschreitung. Sie führt zur Personwerdung und zu einer allmenschlichen Gesinnung, wenn sie nicht nur theoretisch bleibt, sondern «sich als Gefühl belebt und als Gesinnung erstarkt». Gesinnung ist Wert-Haltung. Denken und Erleben stehen in dieser Ethik in dialektischer Spannung wie auch Vernunft und Gefühl, Personethos und Berufsethos, Individualismus und Sozialismus, Wissen und Haltung, Legalität und Legitimität, Rationalität und Mythos. Traditionsverarbeitung und Zukunftsgestaltung kennzeichnen diese Ethik.
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