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Sich im Weltall orientieren
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Als Reaktion auf die erste bemannte Raummission durch Juri Gagarin am 12. April 1961 veröffentlicht der französische Philosoph Emmanuel Lévinas einen kurzen, »Heidegger, Gagarin und wir« betitelten Text. Gagarin, so Lévinas, habe »eine Stunde lang [...] außerhalb jedes Horizonts existiert«. Jörg Kreienbrocks Essay kontrastiert Lévinas' Diskussion der Stellung des Menschen im Kosmos, wie sie in der Phänomenologie als auch der philosophischen Anthropologie der 1920er-Jahre wiederholt angestellt wurde, mit zeitgenössischen philosophischen Reaktionen auf die Raumfahrt. Diese Öffnung einer globalen in Richtung auf eine kosmische Perspektive menschlicher Existenz wird von solch unterschiedlichen Denkern wie Jacques Lacan, Hellmuth Plessner, Günter Anders, Gotthard Günther und Hans Blumenberg im Zeitraum zwischen 1950 und 1970 intensiv diskutiert. Kants Frage, was es heißt, sich im Denken zu orientieren, wird im Zeitalter der »Eroberung des Raumes« (Blanchot) erneut aktuell. Was bedeutet es für den Menschen, die terrestrische Lebenswelt zu verlassen und eine radikal andere Form des Raums zu erfahren?
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