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"Sinnig zwischen beiden Welten". Goethe und seine Perspektive auf den islamischen Orient

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Masterarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Universität Basel (Deutsches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Hauptanliegen der Masterarbeit besteht darin, Goethes Perspektive auf den Orient und insbesondere sein persönliches Verhältnis zur Religion des Islam näher zu beleuchten. Dabei soll zunächst ein kurzer Blick auf die jüngste Debatte in der Politik über den West-östlichen Divan geworfen werden, der immer noch als eines der umstrittensten Goethe-Werke überhaupt gilt und gerade wegen seinem Orientbezug für erheblichen Diskussionsstoff sorgt. Anschließend wird dargestellt, wann und wie Goethe das erste Mal in seinem Leben den Islam kennenlernte und welchen Einfluss dieser auf seine frühe literarische Schaffensphase ausübte. Nach der Darlegung von den historischen Grundlagen stellt sich die interessante Kernfrage, wie die private Haltung Goethes in religiösen Angelegenheiten konkret aussah und sein Begriff von Gott und Spiritualität durch die islamische Philosophie geprägt war.Der Orient ist für europäische Schriftsteller schon immer eine geheimnisvolle Weltgegend von geradezu magischer Anziehungskraft gewesen, deren sozial-kulturelle Vielfalt eine unheimliche Menge an Rätseln, Wundern sowie Legenden bot, welche das geistige Leben in Mitteleuropa bis in die Moderne hinein erheblich beeinflusst hat. Den literarischen Höhepunkt dieser Orientbegeisterung in Europa bildet zweifelsohne Goethes Alterswerk West-östlicher Divan. Bei der Lektüre des Gedichtzyklus fällt dem zeitgenössischen Rezipienten sofort auf, dass Goethe wie kein anderer deutscher Poet so häufig und unverblümt Bezug auf islamische Glaubensinhalte nimmt. Dieser Umstand überrascht den heutigen Goethe-Leser freilich, da der Islam als literarischer Gegenstand der deutschen Spätaufklärung und Weimarer Klassik selbst in akademischen Kreisen kaum oder wenn überhaupt, nur eine marginale Rolle spielt und bislang von der Germanistik kaum die ihm gebührende Beachtung erfuhr.
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