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"Söhne von Kriegen und Bürgerkriegen"
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Der Autor des Kriegsromans "In Stahlgewittern" (1920) gilt vielen als typischer Vertreter einer Generation junger Frontoffiziere, die nach dem Ersten Weltkrieg einen politischen Führungsanspruch aus der Kriegsteilnahme ableiteten und durch Worte oder Taten an der Zerstörung der Weimarer Republik mitwirkten. Entsprechend weisen die bis 1933 erschienenen Schriften Ernst Jüngers eine auf die Kriegserfahrung bezogene generationelle Selbstthematisierung auf. Die seit Ende der dreißiger Jahre entstandenen Erzählungen und Romane wie "Auf den Marmor-Klippen" (1939) und "Heliopolis" (1949) sind hingegen von einer reflexiven Auseinandersetzung mit Konzepten wie Generation, Erbschaft, Überlieferung und Gedächtnis geprägt. In der vorliegenden Arbeit untersucht der Verfasser Jüngers autobiographisches und politisches Frühwerk sowie seine erzählenden Schriften der dreißiger bis sechziger Jahre im Hinblick auf Altersdarstellungen und implizite Generationsmodelle. Er beschreibt, wie sich Generationenverhältnisse im Medium der Fiktion ausprägen und welche Konzepte von kulturellem Wissen und Gedächtnis dabei zum Tragen kommen. Während Jüngers , Altes Testament' ganz im Zeichen des Sohnes und seiner Revolte gegen die bürgerliche Welt der Väter steht, ist sein , Neues Testament', dessen Entstehung mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten einsetzt, dem Prinzip der geistigen Vaterschaft und dem Entwurf einer alternativen Welt der Väter gewidmet.
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