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Sokrates in den "Wolken". Historische Figur oder literarisches Zerrbild?
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Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Griechisch / Altgriechisch, Note: 1, 0, Philipps-Universität Marburg (Klassische Philologie), Veranstaltung: Hauptseminar Aristophanes: Wolken, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Figur des Sokrates nimmt eine Sonderstellung in der Geschichte der Philosophie ein: kaum einem Philosophen verdankt die Philosophie so viel, über dessen Person so wenig Gesichertes gesagt werden kann.
Zeitgenössische Informationen über sein Wirken und seine Persönlichkeit gibt es so gut wie gar nicht, und die wenigen vorhandenen wollen sich ganz und gar nicht in Einklang bringen lassen mit dem, was Platon und Xenophon über Sokrates in seinen letzten 20 Jahren und aus der Retrospektive berichtet haben. Gerade die Zeugnisse der Alten Komödie, und darunter insbesondere die sokratische Figur in den Wolken des Aristophanes stehen geradezu in diametralem Gegensatz zu dem stets auf der Suche nach der Wahrheit unermüdlich fragenden und integeren Philosophen aus den platonischen Dialogen und xenophontischen Darstellungen.
Zu Sokrates als einer der prominentesten Persönlichkeiten der Klassischen Philologie und Philosophie gibt es denn auch einen undurchdringlichen Wald an Untersuchungen, deren Bandbreite in der Interpretation unterschiedlicher nicht sein könnte. Diese Arbeit kann und will mitnichten etwas Neues beitragen, sondern lediglich ein wenig Ordnung schaffen, indem sie einige ausgewählte einflussreiche Interpretationen vorstellt, miteinander vergleicht und das, was der eigenen oder Prüfung anderer standhalten konnte, zusammenführt, um so ein möglichst abgewogenes und distanziertes Sokrates-Bild erzielen zu können.
Anhand der augenfälligen Stellen, die für die Sokrates-Figur in den Wolken konstitutiv sind, sollen zuerst die zentralen Züge des aristophanischen Sokrates zusammengefasst werden, dieser soll im Anschluss dem platonisch-xenophontischen Sokrates gegenübergestellt werden, und zuletzt sollen die möglichen Interpretationen diskutiert und bewertet werden, die sich aus der angesprochenen Diskrepanz ergeben.
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