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Sozialforschung durch Bürgerinitiativen

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Anfang 1979 trat die Bürgerinitiative "Wohnliches Wiesdorf" e.Y., eine Leverkusener Gruppe von Bür­ gern, die sich für Belange ihres Stadtteils einsetzt, mit der Bitte an mich heran, die Durchführung einer Repräsentativbefragung Leverkusener Bürger in me­ thodischer Hinsicht zu betreuen. Obwohl mir eine solche Befragung und die notwendige Zusammenarbeit zunächst nicht ganz unproblematisch erschienen, sagte ich meine Hilfe zu. Bürgerinitiativen, die inzwischen in der Bundes­ republik ein nicht zu verkennendes politisches Poten­ tial darstellen, sind zwar selbst schon Gegenstand sozialwissenschaftlicher Forschung geworden (vgl. etwa Fietkau und Hüttner 1979, S. 29 - 38), aber Sozialforschung durch Bürgerinitiativen dürfte sehr selten sein - zumindest in der Qualität und in dem Ausmaß der im folgenden berichteten Studie. Daß Bürgerinitiativen im allgemeinen wenig Sozial­ forschung betreiben, obwohl dies manchmal sinn­ voll wäre, hat seine Gründe: Es fehlen nicht nur die Kenntnisse der Forschungsmethoden und die tech­ nischen Möglichkeiten (z.B. EDY), sondern man ist oft stärker an spektakulären Aktionen und presse­ wirksamen Auseinandersetzungen interessiert und um direktes Durchsetzen der eigenen Interessen bemüht. Die Haltung des Sozialforschers ist dagegen distan­ zierter, neutraler. Er muß (zumindest, wenn er sich 7 einer empirisch-analytischen Denkweise verpflichtet fühlt) auch mit Ereignissen rechnen, die seinen Er­ wartungen und persönlichen Interessen widersprechen.
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65,00 CHF

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