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Sozialpsychiatrie
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Wer die Sozialpsychiatrie als ein eigensUindiges und losgelostes Fach ansieht, tragt dazu bei, daB der verbleibende Bereich der Psychiatrie als unsozial bezeichnet wird. Diese einseitige Polari sierung, die dem psychisch Kranken eher schadet als niitzt, gehort hoffentlich zu den verganglichen Modeerscheinungen unserer Zeit. Die Sozialpsychiatrie ist nach wie vor fester Bestandteil des Kembereichs der Psychiatrie, lediglich die soziale Perspektive wird etwas starker berucksichtigt als die iibrigen psychiatrischen Teilgebiete. Wiirden wir die somato-und psychotherapeutischen Erklarungs-und Behandlungsmoglichkeiten bei der Begegnung mit psychisch Kranken vemachlassigen zugunsten einer einseitig begrenzten Sozialperspektive, so wiirden wir unseren wissen schaftlich gewachsenen Boden zum Schaden der uns anvertrau ten psychisch kranken Menschen verlassen. Nicht einseitige Pola risierung sondem nur sinnvolle Integration der vielfaltigen und interessanten Teilbereiche unseres Faches kann zur angemesse nen Gewichtung der einzelnen Perspektiven fUhren, die dann im richtigen Mischungsverhaltnis gebiindelt dem individuellen psy chiatrisch Kranken als Hilfe angeboten werden sollten. Prof. Dr. J. K. Wing, der in der Fachwelt als einer der hervorra gendsten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Sozialpsychiatrie gilt, ist die Integration dieses Teilbereichs in das Gesamtgebaude der Psychiatrie in seinem Buch beispielhaft gelungen. Aus einer Fiille von Konzepten und Theorien stellt er diejenigen vor, die den starksten EinfluB auf die Psychiatrie genommen haben. Un beirrbar diskutiert er empirisch gewonnene, zufallskritisch iiber prufte Grundlagen, die allein iiber das Schicksal einer Idee, einer Theorie oder einer Ideologie im psychiatrischen Feld entschei den.
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