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Spaziergang durchs papierne Jahrhundert
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Als , Spaziergang' bezeichnete Johann Gottfried Seume (1763-1810) selbst seine berühmt gewordene Reise der Jahre 1801/ 1802 vom sächsischen Grimma ins sizilianische Syrakus, obwohl die Beschwerlichkeiten damaligen Reisens weit entfernt waren von der Leichtigkeit eines solchen Ganges. Das hielt den politischen Autor und Reiseschriftsteller der Spätaufklärung nicht vom Reisen ab: Seume kam bis nach Amerika, Russland und Skandinavien und bereiste einen großen Teil des mitteleuropäischen Kontinents.
Dabei machte er zahlreiche Bekanntschaften, knüpfte unter anderem Verbindungen zu Gelehrten, Autoren, Künstlern und Politikern. Diese Anbahnung von Kontakten, die harte Arbeit war und seiner sozialen und somit literarischen Vernetzung diente, schlug sich in seinen Werken und Briefen nieder. Für die Pflege seines Netzwerks machte er sich nämlich die in diesem "papiernen" 18. Jahrhundert sich rasend schnell ausdifferenzierenden Medien, literarischen Gattungen sowie ihre erweiterte Öffentlichkeit zunutze: Bücher, Zeitschriften, Briefe, Salons und - Menschen als deren Vermittler.
Auf der Basis dieser Medienvielfalt rekonstruiert die vorliegende Studie einen Überblick von Seumes Netzwerk anhand seiner sozialen, geographischen und beziehungstypologischen Strukturen. Außerdem stellt die Arbeit eine Auswahl der für Seumes Leben und Werk besonders relevanten Beziehungen und deren kommunikativer Bedingungen exemplarisch dar und beleuchtet nicht zuletzt die Gewichtung von Authentizität und Selbstinszenierung in Seumes Darstellung seines Beziehungsnetzes.
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