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Spitze Bemerkungen und schwammige Argumente
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Die zahlreichen Leistungen des Tastsinns werden im Zeitalter
audiovisueller Medien oft wenig beachtet, obwohl sie grundlegend
für unsere Lebenspraxis sind. Ohne Tasteindrücke könnten
wir keine Mitmenschen berühren, keine Objekte handhaben und
hätten keine materielle Kultur entwickelt. Nur durch das Betasten
von Objekten entdecken wir winzige Unebenheiten und
Oberflächenfilme wie Klebrigkeit oder Öligkeit. Ebenso wichtig
sind die Tasteindrücke der Füße bei der Fortbewegung und die
der Mundorgane bei der Nahrungsaufnahme. Diese vielfältigen
Aufgaben des Tastsinns spiegeln sich in zahlreichen Redewendungen
wider. Deren Untersuchung belegt unter anderem,
dass die Handhabung von Objekten vielfältige begriffliche
Abbildungen unserer Alltagssprache motiviert: Wir "wälzen"
Probleme, "kramen" in Erinnerungen und "feilen" an Texten. Auf
Seiten des wahrnehmenden Subjekts ist das Berühren von
Objekten eine sehr fruchtbare Ursprungsdomäne, wobei auch
Schmerzempfindungen einbezogen werden. Auf Seiten der
Objekte gehen fühlbare Merkmale wie Härte, Elastizität und
Temperatur in Redewendungen ein. Insgesamt zeigt sich eindrucksvoll,
dass auch weiterhin der Weg vom "Greifen" über das
"Begreifen" zu den "Begriffen" führt, denn sogar unser Computer
"schaufelt Daten hin und her", und zur Behebung der Finanzkrise
werden immer wieder "Rettungspakete geschnürt".
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen