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»Spott zahl ich heim mit Spott und Stolz mit Stolz«
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Er gehört zu den sonderbarsten Gestalten der englischen Literatur: Thomas Chatterton, der 1752 in Bristol geboren wurde und schon 1770, nicht einmal 18jährig, in London starb - durch eigene Hand, an einer Überdosis Arsen, der posthum zur Legende wurde und zum Idol der nachfolgenden Autoren-Generation, und der seither die unterschiedlichsten Künstler dazu inspiriert hat, sich mit seinem Leben und seinem Werk auseinanderzusetzen.
'Marvellous boy', Wunderkind, nannte ihn der britische Poet William Wordsworth. Und das war Chatterton tatsächlich: Um sich Zutritt zur literarischen Welt zu verschaffen, präsentierte der 15jährige Schreiberlehrling seinen mittelalterverrückten Zeitgenossen das breitgefächerte Werk eines bis dato unbekannten Dichters und Gelehrten aus dem 15. Jahrhundert, das er angeblich in einer alten Truhe entdeckt, in Wahrheit Wort für Wort selber verfaßt hatte. Und alles wirkte so echt, daß die Gelehrten noch mehr als ein Jahrhundert lang stritten, ob dieser erfundene Skribent 'Thomas Rowley' nicht vielleicht doch real existiert haben könnte... Einer, der nicht daran glaubte, war freilich der Literat Horace Walpole, an den sich Chatterton zwecks Förderung gewandt hatte. Und Walpoles Absage traf ihn an seiner empfindlichsten Stelle - an seinem Stolz. Dieser Stolz war's dann auch, an dem er letztlich zerbrach. Gleichwohl: Chattertons Tod bleibt rätselhaft. In diesem Band zeichnet Heiko Postma ein Porträt des jugendlichen Poeten und genialen Fälschers. Zudem stellt er eine Reihe von dessen (hierzulande kaum bekannten) Arbeiten vor - pseudo-mittelalterliche wie unverfälscht zeitgenössische. An zentraler Stelle dabei: der boshaft brillante 'Letzte Wille', das satirische Meisterstück Thomas Chattertons.
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