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Sprachlich und kommunikativ bedingte Neutralisierungen beim Dolmetschen
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Das Dolmetschen heißt auch Mediation für das Gelingen der Kommunikation. Die Neutralisierungen beim Dolmetschen bedeuten das Ausblenden von sprachlichen (suprasemantischen) Merkmalen der Ausgangstexte. Diese Strategie wird in der vorliegenden Monographie nicht präskriptiv, sondern deskriptiv behandelt: Es wird wissenschaftlich beschrieben und erklärt, was sich beim Dolmetschen im eigentlichen Kern ereignet und was oft als Verlust auf der wahrnehmbaren Oberfläche angesehen wird.
Die Neutralisierungen finden des Weiteren bei ethischen Markern aus dem Grund der sprachlichen Abmilderung und Entschärfung sowie der Euphemisierung des Ausdrucks statt. Einige Neutralisierungen sind unvermeidbar (z. B. bei plurizentrischen Merkmalen, beim fremden Akzent, bei vorgelesenen Ausgangstexten), andere sind möglich (z. B. bei rhetorischen/idiolektalen Qualitäten der Ausgangstexte, bei Bildhaftigkeit, Ethnomarkern, Fehlern). Selbstverständlich werden auch unangebrachte/falsche Neutralisierungen in den Zieltexten verzeichnet, diese sind auf Zeitstress oder widrige Kommunikationslagen zurückzuführen. Die Neutralisierung kann jedoch als stets präsentes Attribut des professionellen Dolmetschens bezeichnet werden.
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