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Strafe in Religion und Pädagogik: Überlegungen zu einem Tabu-Thema
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Eine wissenschaftliche Diskussion um das lange tabuisierte Themenfeld Strafe scheint längst überfällig. Immer häufiger kommt es in der pädagogischen Praxis zu überfordernden Grenzsituationen, weil nicht klar ist, wie ein guter Umgang mit Fehlverhalten möglich ist. In verschiedensten Erziehungsratgebern werden für beide Positionen Argumente gefunden, jedoch fehlt eine an wissenschaftlichen Methoden orientierte Bearbeitung und Reflexion des Themas. Die geringe Berücksichtigung der pädagogischen Wissenschaft ist nicht zuletzt der schwierigen Vergangenheit der 'Strafe' geschuldet. Bis in die Gegenwart wird in Familien und pädagogischen Einrichtungen aus unterschiedlichsten Motiven gestraft. In der Betrachtung dieser Vorgänge werden nicht nur Erkenntnisse über die Strafe selbst, sondern auch über die Strafenden gewonnen. Strafe sagt immer auch etwas über die Menschen aus, die sie vollziehen (müssen?).Das Ziel dieser Arbeit ist es, einen sachlichen und wissenschaftlich fundierten Zugang zum Thema zu ermöglichen und die grundlegenden Erkenntnisse moderner Wissenschaft aufzugreifen, um eine unvoreingenommene Perspektive auf das Thema Strafe in Theologie und Pädagogik darzustellen. Das Thema der Strafe kommt in vielerlei Hinsicht im alltäglichen Leben vor und mit ihm die Frage, welche innere Haltung, welche Weltsicht, welche Gesinnung und welchen Glauben man in sich trägt. Dabei möchte ich mit dieser Arbeit keinen weiteren Beitrag zu den unüberschaubaren Erziehungsratgebern liefern oder einen weiteren bibelexegetischen Lexikonartikel verfassen, sondern mit dem Blick auf die Praxis fragen: Wie wird Strafe heute verstanden, wie wird sie praktiziert und reflektiert? Kann man angesichts des sich wandelnden Verantwortungsbewusstseins von Strafe sprechen oder sollte man gar aufgrund zunehmender Unsicherheiten wieder neu über Strafe nachdenken?Die vorliegende Arbeit versteht sich als Beitrag zur Diskussion und als Anregung, in den jeweiligen Fach- und Anwendungsbereichen weitere Entdeckungen zu machen. Im Besonderen sollen Pädagogen und Theologen sowie vergleichbare Studien- und Berufsgruppen angesprochen werden. Der stark verdichtete Inhalt versteht sich nicht als Hilfe bei Erziehungsfragen.
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