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Studien zu Sophokles (Classic Reprint)

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Excerpt from Studien zu SophoklesUnd zu wie manchen und nicht uninteressanten Erwägungen könnte nun ein Vorwort zu einem Buche Sephokleischer Kritik Anlass bieten! Wir unterdrücken lieber die Vorrede, die fast vor uns liegt, und sind damit wenigstens sicher, schnelleren Schluss folgerungen keinen Raum zu geben. Nicht aber darf ich den Dank zurückdrängen für vielseitige Anregung, ich denke insbesondere an August N au ck. Ich kenne keinen einsichtigeren Führer auf diesem Gebiete als Nauck. Je sorgfältiger man sich mit dem Dichter beschäftigt, um so öfter findet man Veranlassung sich der Schärfe und Präcision zu freuen, mit der uns die Nauck'schen Be arbeitungen der Schneidewin'schen Ausgaben in anspruchsloser Kürze die letzten Sätze einer oftmals langen und complicirten Gedanken reihe darbieten. An diese Ausgaben anknüpfend, war ich der Empfangende nicht nur durch die so bedeutende Zahl von Nauck glücklich restituirter Stellen, sondern nicht weniger da, wo ich in der texthifischen Gestaltung auf etwas Anderes geführt wurde. Wo der unübertrofi'ene Sinn für sprachliche und logische Correctheit oder die auf historischer Erforschung der Sprachepochen basirende Gelehrsamkeit dieses Hellenisten anstiess, darf man zumeist sicher sein, dass noch ein Fehler der Ueberlieferung verborgen liegt. Einem Fehlschluss, dem gerade hervorragende Kritiker leicht verfallen, ist vielleicht auch Nauck bisweilen nicht entgangen. Bedeutenden Kritikern erscheint die Ueberlieferung eines Textes leicht als unheil bar entsteht, wo auch ihrer oft so glücklichen Hand eine mit leichten Mitteln erzielte, d. H. Einleuchtende Emendation bisher nicht gelingen wollte. Begründeter wird die Erwägung sein: Da Männern wie 3. B. Nauck oder Dindorf eine so erhebliche Zahl einleuchtender Einen. Dationen geglückt ist, so lässt sich erwarten, dass die Ueberlieferung auch an den noch widerstrebenden Stellen nicht wesentlich tiefer geschädigt ist als in der grossen Zahl der restituirten. Je glück licher ein Kritiker vielmals das Wahre gefunden hat, um so be greiflicher will es erscheinen, dass er sich nicht immer die an sich triviale Wahrheit gegenwärtig hält, nämlich dass die Wunden, welche die Länge der Zeit diesen Texten zufügte, auch nur die Zeit zu heilen im Stande sein wird, 6 1905601, ml leiderat. In einem entschiedenen Gegensatze fühle ich mich zu den Ausgaben von Frederick H. M. Blaydes. Eine Wolke desultorischer Einfälle, aber wie selten ein zündender Strahl! Ich verkenne nicht das vielerlei Scharfsinnige und Anregende, noch weniger die Energie der Gelehrsamkeit, die sich in diesen Ausgaben ausspricht, und schon desshnlb durfte ich die Mühe nicht abweisen, an die zureichliche Auswahl Blaydes'scher Einfälle, welche andere Gelehrte der Beachtung worth hielten, meine Bemerkungen anzuknüpfen, aber eine durchgängige Rücksichtnahme auf die zu den einzelnen Stellen das halbe Dutzend oft übersteigenden Vorschläge dürfte nur derjenige erwarten, der etwa die Absicht hätte von vornherein jeden Leser von einigem Geschk abzustbrecken. Wie ein plumper Restaurator ehemals die feinen Nilancen eines alten Gemäldes mit grobem Pinselstrich verdickte, so etwa die Blaydes'sche Kritik. Das , charakteristische in Ton und Farbe wird einer geistlosen Schablone geopfert, und vergeblich sucht man ein liebevo¿es Ein leben in Stimmung und Situation. Doch wozu hier viele Werte? Die Disciplin eines Karl Lachmann ist an diesem englischen Heiss sporn ohne Spur vorübergegangen.About the PublisherForgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.com
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