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Tablettenzoo
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Verdienen es Tabletten unter Artenschutz gestellt zu werden? Einige von ihnen sind wie wilde Tiere und richten entsetzliche Dinge an, andere sind friedlich, sanft und haben auf jedermann eine beruhigende Wirkung. Am gefährlichsten aber sind jene Tabletten, die nur aus Worten bestehen. Léonce W. Lupettes Gedichte sind Orte, wo bedrohte Silben, Sätze und Bilder ihre Zuflucht finden, wo ihre Bedrohung sichtbar wird. "Geheuer und Geziefer - // rieselts aus dem Strommast/ Das ist mein Bohrmehl!" Wer dieses Wimmeln und Flimmern von Worten nicht erkennt, den werden sie auffressen. Sprache springt hier von Mensch zu Mensch wie ein Virus, infiziert Zeitungen, Magazine, Dissertationen und Übersetzungen und bleibt die einzig wahre, weltweite Pandemie. Dabei sind es kleinste Sprachpartikel, die er in all ihren Verzahnungen und Verschiebungen beschreibt, deren Drift von Kunst in Politik, von Geist in Körper und von seltenen Pflanzen in noch seltenere Substanzen er nachvollzieht: wenn so vieles ineinandergreift, steht vor uns mit einem Male ein neues, wundersames Tier.Léonce W. Lupette lebt als Schriftsteller, Herausgeber, freier Übersetzer und Literaturwissenschaftler zwischen Buenos Aires und Frankfurt am Main. Studium der Komparatistik, Lateinamerikanistik und Philosophie. Mitherausgeber der Literaturzeitschriften karawa.net und ALBA - Lateinamerika lesen. Veröffentlichungen (Auswahl): Diverse Texte und Übersetzungen in Zeitschriften. Einzimmerspringbrunnenbuch (mit Tobias Amslinger, luxbooks 2009), a|k|va|res (Felicita Cartonera, Asunción 2010). Übersetzungen (Auswahl): »Ein weltgewandtes Land« von John Ashbery (luxbooks 2010), »Der Schlachthof« von Esteban Echeverría (luxbooks 2010).
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen