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Tabuloses Tabu
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Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 2, Universität Salzburg (Politikwissenschaft und Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Wie ich zeigen konnte, durchlief die nukleare Abstinenz der Atommächte nach den Abwürfen 1945, 2 Phasen. Die erste Phase war jene des Kalten Krieges, in welcher die gegenseitige Abschreckung und Konkurrenz der beiden Blöcke Ost und West das Haupthindernis zum erneuten Einsatz darstellte. In dieser Phase kann das Tabu lediglich als Beschreibung des Nichteinsatzes Geltung haben, nicht jedoch als Ursache des Nichteinsatzes. In der zweiten Phase, fiel zwar durch den Kollaps der UdSSR ein Hindernisgrund zum Einsatz weg, was jedoch durch ebenso wegfallende "sinnvolle" Einsatzszenarien wiederum zu keinen weiteren Einsätzen der Bombe führte. Auch hier ist ein normativ-ethischer Grund für den weiteren Nichteinsatz nur ein sehr untergeordneter Erklärungsfaktor.
Parallel zu diesen zwei Phasen wurde jedoch die Entwicklung neuer Waffensysteme ständig vorangetrieben, Waffen welche den Anforderungen moderner Konflikte hinsichtlich Zielgenauigkeit und begrenzbarer Wirkung weitaus besser entsprechen als dies Atomwaffen je könnten (Stichwort: Fallout). Diese Waffen werden auch in Anlehnung an den Determinismus des Machbaren in Konflikten zum Einsatz gebracht. Hier offenbart sich nun ein neuer, höchst realer Einsatzzweck der Atomwaffen, wie auch des Tabus. Nämlich, der Nichteinsatz. Durch Förderung und Stärkung des Tabus in der öffentlichen Diskussion, ist es nun Atommächten wie der USA oder Russland möglich, eigene wenig populäre Kriegsgründe in ein Normativ aufzuwerten und die eingesetzten "konventionellen" Waffen durch den "Verzicht" auf nutzlose Nuklearwaffen in den Arsenalen, zu legitimieren. Auf diese Weise wird das Tabu selbst zur Waffe - im Kampf um die öffentliche Meinung.
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