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tatort totart
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Rolf Kirschs Zeichenzyklen sind das Ergebnis einer Auseinandersetzung mit der Arbeitstechnik, die schon die alten
Meister als Hilfsmittel nutzten und die nach ihrem angeblichen Erfinder benannt ist: die Dürerscheibe. Ein in einem Rahmen gefasstes Glas ist mit einem Stativ vor das Gesichtsfeld des Zeichners platziert, mit einem Stift geht dieser den Umrissen seiner Umgebung nach. Solcherart ausgestattet machte Kirsch sich zwischen 2001 und 2005 auf den Weg und erstellte verschiedene Zyklen an Orten, die zumeist vom Untergang
bedroht waren. Das Haus einer Künstlerkollegin in Otzenrath/NRW beispielsweise, dass dem Braunkohletagebau weichen sollte oder die Künstlersiedlung Haus Schwarzenberg an den Hackeschen Höfen in Berlin-Mitte, die von Investmentinteressen bedroht war.
Rolf Perschs Texte prallen auf diese reduzierten, zum Teil mit äußerst gebrochenen Strich dennoch präzise den Raum wiedergebenden Zeichnungen mit ihren lakonischen Windungen und verwandeln deren Offenheit und Flüchtigkeit in einen Assoziationsraum eigener Art. Raffiniert spielt Persch mit dem Klang der Worte, die er genussvoll abschmeckt und auf ihre Bedeutung überprüft. Der behände Wechsel zwischen beiden Ebenen zeigt wie Sprache funktioniert und welch sinnliches Element sie ist.
(Kölnische Rundschau)
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